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Indy
Die Exploration der digitalen Ornamentik

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Mit Indy werden die Anwendungsmöglichkeiten der digitalen Ornamentik durch den Einsatz von AR-Kontaktlinsen erforscht und Lösungsvorschläge zur Thematik „Zukunft des Wohnens" anhand von vier Experimenten präsentiert.

Das stetige Bevölkerungswachstum, die immer größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich, der stockende Bau bezahlbarer Mietwohnungen und die zunehmende Bedeutung von Homeoffice – besonders seit der Corona-Pandemie – zeigen, dass Menschen nicht nur in ihren kleinen Wohnungen leben, sondern auch arbeiten müssen.

Mithilfe von AR-Kontaktlinsen könnte die Ornamentik in den digitalen Raum verlegt werden. Dadurch müssten keine Dekorationsgegenstände mehr gekauft und Möbel nicht mehr nach jedem neuen Wohntrend ausgetauscht werden. Wir würden nicht nur an Ressourcen sparen, sondern es eröffnen sich auch neue Möglichkeiten, sich selbst in der kleinsten Wohnung entfalten zu können.

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Scene Swiper ist eine Reaktion auf die aktuellen Trends und Signale wie „Mega Cities", „Mietpreisexplosion" und das damit einhergehende „Micro Housing".

Der Scene Swiper ermöglicht es mithilfe von AR-Mapping, auf kleinstem Raum zahlreiche verschiedene 'Räume' darzustellen. Für verschiedene Aktivitäten, zum Beispiel am Tisch, können eigene „Szenen" festgelegt werden. So verändert sich der gleiche Tisch je nach Nutzung – ob zum Lernen, Arbeiten, Spielen oder Essen – und gibt den Bewohnern die Möglichkeit, nach dem Homeoffice endlich abschalten zu können.

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Healing Architecture sorgt durch die bewusste Gestaltung der Umgebung dafür, dass Patienten eine bessere und schnellere Heilung erfahren. Dabei werden Elemente aus der Natur sowie Darstellungen von Natur (z. B. Fenster mit Aussicht, Pflanzen und Wasser), natürliche Farben, interaktive Kunst und Objekte wie Aquarien integriert.

Das Problem bei diesen Maßnahmen: Sie sind teuer und in einigen Bereichen, wie beispielsweise auf Intensivstationen, schlichtweg nicht umsetzbar – zumindest nicht auf konventionellem und physischem Weg. Mit AR-Mapping wird die Healing Environment jedoch kostengünstig und überall einsetzbar.

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Die Indy-KI verbindet sich mit den verschiedenen Social-Media-Profilen der Nutzer (z. B. Facebook, Instagram oder Pinterest).

 

Anhand der angesehenen und gelikten Bilder erstellt sie ein aktuelles Stimmungsbild und generiert eine entsprechende Ornamentik für die Wohnung. Der Einrichtungsstil wird also live und individuell an die Vorlieben der Nutzer angepasst. So können wir den Hunger nach Veränderung stillen und Wohnungen in Echtzeit – ohne Ressourcenverschwendung – neu dekorieren.

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Menschen seien genetisch dazu bestimmt, die Natur zu lieben, meint der Evolutionsbiologe Edward O. Wilson. Waldbaden sei nicht nur ein japanischer Trend, sondern dessen heilsame Wirkung bereits in mehreren Studien nachgewiesen.

Mit ForRest lösen wir die Wände der Schlafzimmer auf. Dadurch, dass ForRest beim Entspannen und Einschlafen verwendet wird, das heißt beim sitzen oder liegen an einem Ort, ist es nicht mehr wichtig, dass die digitalen Veränderungen sich auf tatsächliche Objekte oder Dekorationen beschränken. Wir können uns so vergessen lassen, dass wir uns in einer kleinen Wohnung mitten in der Großstadt befinden und stattdessen das Gefühl erzeugen, wir würden mitten in einem schönen, entspannenden Wald liegen.

Technische Grundlagen

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Unsere Experimente basieren auf AR-Kontaktlinsen (wie z. B. der Mojo Lens), die mit einem leistungsstarken Mini-Computer hinter dem Ohr verbunden sind. Dieser Computer, der Indy-Chip, wird hinter dem Ohr über dem Schädelknochen befestigt und kann – wie die Kontaktlinse – jederzeit abgenommen werden. Der Indy-Chip kommuniziert per Infrarot mit der Kontaktlinse und stellt die nötige Rechenleistung für das AR-Mapping zur Verfügung. Durch die Platzierung auf dem Schädelknochen können über die sogenannte Knochenleitung (Schallschwingungen gelangen nicht über die Luft im Gehörgang ins Innenohr, sondern über die Schwingungen des Knochens) auch Geräusche von den Trägern wahrgenommen werden.
 

Sobald eine Person die Kontaktlinse einsetzt, scannt diese die Umgebung. Die Indy-KI erkennt den Raum und unterscheidet zwischen funktionalen Möbeln und Dekoration bzw. Ornamentik. Träger können diese Ornamentik dann nach Belieben verändern. Die Bedienung der AR-Lens erfolgt über ein „Natural User Interface (NUI)", konkret durch Gesten- und Sprachsteuerung.

Vollständige Dokumentation hier zu finden: projects.hfg-gmuend.de

Indy entstand im Sommersemester 2020 an der HfG Schwäbisch Gmünd im Kurs „The Future of Seeing" unter Betreuung von Prof. Benedikt Groß und Ansgar Seelen (Kooperationspartner ZEISS Group).

 

Team: Winona BiberAndreas DettlingMichelle FoxAndrea Kufferath-Sieberin 

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